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Wie sicher ist Segeln? Mehr zu den Risiken, der Sicherheits-Technologie an Bord und wie Sie die Sicherheit Ihrer Yacht erhöhen können

29. November 2023

Wahrscheinlich starten Sie gerade erst in Ihre Segel-Karriere. Gut, dass Sie sich dabei auch um das Thema „Sicherheit an Bord“ informieren – denn das ist Ihre oberste Priorität als Schiffsführer. Vielleicht haben Sie aber auch Gerüchte und Mythen über Unfälle gehört, von Stürmen oder Bränden an Bord gelesen. Keine Panik: Sie sind auf dem richtigen Weg. Denn tatsächlich ist die Sicherheit von größter Bedeutung, wenn Sie ablegen wollen. Lassen Sie sich jedoch nicht zu sehr von den meist übertriebenen Geschichten beeinflussen. In den meisten Fällen ist alles weit weniger besorgniserregend.

Denn in der Regel ist Segeln ein sehr sicheres Hobby. Auch wenn die Sonne hinter dem Horizont verschwindet und es dunkel wird, brauchen Sie keine Angst zu haben: Erfahrene Segler halten das Steuer ruhig, während das Schiff weiterhin auf die Ziele zusteuert. Segeln ist meistens von idyllischer Schönheit geprägt, in der die Sorgen der Welt zu verschwinden scheinen, aufgesogen von der unendlichen Weite des Ozeans um sie herum.

Doch was ermöglicht es Seglern, sich so ruhig und vertraut auf den Ozean zu begeben, ja, sich sogar wohlzufühlen? Eine gute Vorbereitung ist offensichtlich der Schlüssel; ein geschärftes Bewusstsein für die Unvorhersehbarkeit des Meeres die Kür. Die Beherrschung der Sicherheitsprotokolle, der schnelle Zugriff auf essenzielle Ausrüstungsgegenstände und natürlich eine Yacht, die mit den modernen Technologien ausgestattet ist dienen gemeinsam als unsichtbarer Schild gegen unvorhergesehene Umstände.

Als Neuling in der nautischen Welt erfordert das Erreichen eines solchen Sicherheitsgefühls auf dem Wasser viel Wissen und eine gute Vorbereitung. Sie werden es im Laufe dieses Artikels lesen: Wir werden tief in die Welt der maritimen Sicherheit eintauchen und eine vielschichtige Perspektive bieten. Wir werden diese eine, zentrale Frage beantworten: Ist Segeln wirklich so gefährlich? Wir werden die Häufigkeit von Segelunfällen im Vergleich zu alltäglichen Risiken untersuchen, die bemerkenswerten Fortschritte in der Sicherheitstechnologie für Yachten besprechen und die Kraft der Segler-Community sowie Ihre Kompetenzen als Skipper untersuchen.

Ganz ehrlich: Das sind Risiken beim Segeln

Bei jeder einzelnen Entscheidung, die wir im Leben treffen, stehen immer Risiko und Belohnung gleichermaßen auf dem Zettel. Manche Einsätze sind einfach höher als andere. Beginnen wollen wir daher diesen Artikel mit einem Vergleich und Statistiken. Wussten Sie, dass die scheinbar alltägliche Fahrt eines Berufs-Pendlers eine Unfallwahrscheinlichkeit von knapp 1 zu 170 für 1.000 gefahrene Kilometer birgt? Im Jahre 2023 wurden in Deutschland rund 300.000 Verkehrsunfälle mit Personenschaden registriert. Es sind dabei insgesamt 366.557 Personen verletzt worden, 52.902 von ihnen schwer. Wie sicher fühlen Sie sich bei der morgendlichen Fahrt ins Büro? Ist Arbeiten gefährlich?

Wie jede Beschäftigung ist natürlich auch das Segeln nicht frei von Risiken. Es ist unbestreitbar, dass die Lockrufe des Ozeans sowohl eine unwiderstehliche Anziehungskraft als auch eine Unvorhersehbarkeit beinhalten. Und diese stellt selbst die erfahrensten Segler auf die Probe. Da in Deutschland keine Registrierungspflicht für Segelboote herrscht, ist es schwer, aussagekräftige Statistiken zu bekommen. Allerdings: Für Mecklenburg-Vorpommern, also alle Flüsse, Binnen-Reviere, der Bodden und die Seenplatte, sowie natürlich die Ostsee von Usedom bis zur Lübecker Bucht, geben die Wasserschutz-Behörden für 2023 an, dass es insgesamt 258 Schiffsunfälle gab – davon 210 mit Sportbooten, allerdings nur 15 (!) Sportboote auf der Ostsee selbst. Die gute Nachricht: Die Zahlen sind, wenn auch nur leicht, rückläufig. Gleichzeitig geht man davon aus, dass allein in Deutschland ca. 550.000 Menschen ein Boot besitzen (allerdings sind hier alle Größen vom Kajak bis zur Luxus-Yacht enthalten) – trotzdem ist das Verhältnis von Risiko zu tatsächlichem Unfall viel geringer, als beim Auto.

Allerdings darf man folgendes nicht unterschätzen: Wenn es an Bord eines Segelbootes einmal "richtig schief" geht, dann sind die Risiken meist recht hoch: Denn als treibendes Boot, das auf einen harten Breakwater geschleudert wird, das abbrennt oder beim gefürchteten Mann-über-Bord Vorfall kann es schnell „sehr dick“ kommen. Doch keine Panik: Unter der Oberfläche dieser Zahlen liegt das Herz des Segel-Ethos: Eine Community, die tief in strengen Sicherheitsregeln und -protokollen, engagierter Ausbildung und einem kollektiven Geist der Sorge füreinander verwurzelt ist. Wir hoffen und sich überzeugt, dass Sie das schon in ihrer ersten Unterrichtseinheit beim Sportboot-Führerschein bemerkt haben.

Sind Segelyachten eigentlich sicher?

Die kurze Antwort lautet: Ja, Yachten sind sehr (!) sicher.

Und jetzt die etwas längere Antwort: Was früher ein Wettkampf zwischen uns Menschen und den gewaltigen Kräften des Ozeans war, wurde über die Jahrhunderte durch technischen Fortschritt und moderne Konstruktion, Hightech-Materialien und heutige die heutigen Möglichkeiten der Kommunikation längst transformiert. Heutzutage hat die Ingenieurskunst und der technische Fortschritt die Waage deutlich zu unseren Gunsten verschoben. Die maritime Welt ist zu einem Bereich geworden, in dem wir mit Präzision und erhöhter Sicherheit navigieren können, denken Sie nur an GPS oder Radar.

Diese Veränderungen fanden stetig seit dem ersten Floß aus Schilf statt, schritten aber vor allem in den letzten 100 Jahren extrem schnell voran. Noch vor 30 Jahren war das Segeln von Lübeck nach Bornholm in einer privaten Segelyacht ein viel aufwändigeres Abenteuer: Ältere Skipper können von Zeiten berichten, in denen weder der GPS-basierte Kartenplotter zur Hand war noch das 5G Handynetz Echtzeit-Wettervorhersagen lieferte! Da würde nach Magnetkompass auf Karten gesegelt.

Innovationen durchdringen heute jeden Aspekt des Segelns, was sich auf die Sicherheit an Bord auswirkt. Von den Navigationssystemen bis hin zum Sicherheitsequipment wie Rettungsweste und Rettungsinsel. Wir verbessern stetig unsere neuesten Segelyachten, sodass Sie als Anfänger und Käufer selbst unserer der kleinsten Boote von diesem Hightech-Fortschritt profitieren.

Sailing yacht on a sea

Moderne Sicherheitsentwicklungen bei Segelyachten

Um diese Entwicklung zu beleuchten, haben wir hier einige der entscheidenden Technologien und Steps aufgelistet:

  • Electronic Chart Display and Information System (ECDIS): Ein standardisiertes System, welches Ihre Position in Echtzeit auf einer Seekarte darstellt und gleichzeitig alle verfügbaren Daten mit: Positionen anderer Schiffe, aber auch potenzielle Gefahren, wie Sandbänke etc. Dieses ist mittlerweile in den meisten elektronischen Kartenplottern Standard.

  • Automatisches Identifikationssystem (AIS): Ermöglicht es Schiffen, ihre Position, Geschwindigkeit und Kurs automatisch und regelmäßig über den UKW-Frequenzbereich an andere Schiffe in der Nähe zu senden. Alle AIS-Schiffe der Klasse A (Handelsschifffahrt) und Klasse B, wie Freizeitboote, werden auf Ihrem modernen Kartenplotter angezeigt, was Navigation und Kollisionsverhütung sehr einfach macht.

  • Digital Selective Calling-Funkgeräte (DSC): Diese ermöglichen es Seglern, Notsignale mit der genauen Position mittels eines einzigen Knopfdrucks am UKW-geräte zu senden. Dieses Notsignal enthält bereits alle notwendigen Daten, die Rettungskräfte benötigen. Wenn das DSC korrekt programmiert ist, befreit ein Knopfdruck Sie davon, stetig das Funkgerät an Bord besetzt zu halten und die langen, umständlichen MAYDAY-Notrufe abzusetzen. So können Sie sich im Notfall anderen Aufgaben widmen.

  • EPIRBs: Funkbaken für den Notfall. Diese werden automatisch oder manuell aktiviert. Ein sehr starker Sender alarmiert über Satellit die Rettungskette. Dieses System funktioniert weltweit in jeder Region des Planeten. Die EPIRB löst entweder bei Wasserkontakt aus oder kann manuell getriggert werden.

  • Persönliche Ortungssender (PLBs): Im Prinzip kleine EPIRBs oder Handgeräte, die normalerweise an automatischen Rettungswesten befestigt sind und Notsignale senden, um sicherzustellen, dass Personen in Notfällen schnell lokalisiert werden können. Dies erleichtert das präzise Auffinden von Personen, die über Bord gegangen sind, selbst bei schlechtem Wetter oder in stockdunkler Nacht. Es gibt PLBs die auf der UKW-Frequenz senden (begrenzte Reichweite) oder welche, die Satelliten anfunken (unbegrenzte Reichweite).

  • Moderne Radarsysteme: Per Funkmess-Strahl wird die Umgebung der Yacht abgescannt und die Echos visualisiert. Das Radar ermöglicht es Ihnen, nachts oder im Nebel andere Schiffe, Hindernisse und Wetterformationen wie Gewitterzellen zu sehen. Mit leistungsstarken Computern verbunden, benötigt ein modernes Radar heutzutage keine besonderen Fähigkeiten zur Bedienung mehr und sind sehr einfach sowie intuitiv zu benutzen. Zudem sind sie klein und leicht, sodass sie auch auf kleinen Schiffen montiert werden können.

  • Fortschrittliche Wettervorhersagen: Echtzeit-Meteorologie-Updates, um potenziell gefährliche Wetterbedingungen zu antizipieren und zu vermeiden. Selbst kostenlose Smartphone-Apps bieten ziemlich genaue Vorhersagen zu Wind, Wellen und Niederschlag, die von Skippern genutzt werden können. Satellitenbasierte Internetverbindungen wie Starlink ermöglichen es jedem Boot an jedem Ort, die neuesten Vorhersagen und auch Lagebilder zu erhalten.

  • Hydrostatische Auslösung von Rettungsinseln: Wenn ein Boot sinkt, sorgen diese dafür, dass die (meist) am Heck angebrachte Rettungsinsel aktiviert wird und sich aufbläst. Wenn sie korrekt installiert und regelmäßig gewartet werden, sind sie ein großer Pluspunkt für die Yachtsicherheit.

  • Mann-über-Bord-Systeme: Diese alarmieren die Besatzung und markieren den Ort, wenn jemand über Bord geht. Persönliche Sender (PLBs), Lichtsignale und andere elektronische Mittel machen MOB-Situationen viel besser handhabbar als früher.

  • Mann-über-Bord-Systeme: Sie alarmieren die Besatzung und markieren den Ort, an dem jemand über Bord fällt. Persönliche Baken, Lichtsignale und andere elektronische Hilfsmittel machen MOBs viel handhabbarer als in der Vergangenheit.

  • Blitzableiter und Blitzschutzsysteme: Diese integrieren mehrere Stufen der Überspannungs-Absicherung bei Blitzen und leiten elektrische Ladungen vom Mast über miteinander verbundene Metallkomponenten und Erdungsplatten ins Wasser ab.

  • Brandbekämpfungs-Systeme und Gasdetektoren: Sie erkennen Rauchentwicklung, Schwel- und offene Brände automatisch und können diese unterdrücken. Detektoren lösen einen Alarm aus, wenn bestimmte Gase wie NO, CO2 erkannt werden. Löschsysteme (z.B. im Maschinenraum) können auch installierte Feuerlöscher aktivieren.

Der Schlüssel zu mehr Sicherheit an Bord: Lernen und üben!

(Nur) Übung macht den Meister! Das gilt auch für das Segeln. Wenn Sie eine gewisse Sicherheitsroutine an Bord beibehalten und ab und zu auch trainieren, entwickeln Sie als Skipper und auch Ihre Crew mit der Zeit geschärfte Fähigkeiten und ein intuitives Gespür für die Risiken in der maritimen auf eine ganz natürliche Weise. Allerdings ist „Sicherheit“ nicht einmal im Kurs trainiert und dann einfach immer da: Sie sollten stetig hieran arbeiten, ebenso, wie an Ihrem Segel-Trimm.

Segelschulen bieten viele sinnvolle Kurse an, um diese Fähigkeiten (sowie Zertifikate, wie beispielsweise mindestens den Fachkundenachweise Seenot-Signalmittel, oder auch „kleiner Knallschein“) zu erwerben. Die Mitgliedschaft in einem Segelverein ist ebenfalls eine großartige Möglichkeit, Ihre Fähigkeiten in dieser Hinsicht zu fördern und ein besserer – und damit sichererer – Segler zu werden.

Neben dem FKN Seenotsignalmittel, den wir als Minimum empfehlen um Seenot-Signalmittel der Klasse T2 (also Signalraketen, Rauchfackeln und Rauchsignale) an Bord mitführen zu dürfen (und wichtiger: Auch sicher bedienen zu können!), sollten Segler, die „weiter raussegeln“ wollen, eher den SKN, den Sachkundenachweis Seenotsignalmittel machen. Mit diesem Schein dürfen Sie zusätzlich noch eine Signalpistole an Bord haben, welche im Falle eines Falles sehr sinnvoll ist.

Des Weiteren sollte für Weltumsegler und solche Skipper, die die ganz großen Projekte vor Augen haben, noch der sogenannte „World Sailing“-Schein auf der Liste stehen. Das gilt übrigens auch, wenn Sie an bestimmten Offshore-Regatten teilnehmen möchten, denn hier ist der World Sailing (oder auch noch unter seinem alten Namen bekannt: ISAF) vorgeschrieben.

Die maritime Aus- und Bildung bietet einen strukturierten Weg von den grundlegenden Sicherheits-Praktiken bis hin zu komplexeren Methoden. Jeder Kurs ist sorgfältig gestaltet, um praktische Fähigkeiten und theoretisches Wissen zu vermitteln, die beide für sicheres Segeln unerlässlich sind.

Wenn Sie schließlich Ihre eigene Yacht besitzen und ein verantwortungsbewusster Skipper sind, sollten Sie regelmäßig Trainieren. Und das für die häufigsten Risiken: An erster Stelle steht hier die Brandbekämpfung, dann der Mann über Bord (MOB) und auch Techniken für das Segeln bei schlechtem Wetter.

Halten Sie unbedingt Ihre Notfallausrüstung und das Notfall-Equipment stets in einem einwandfrei gewarteten Zustand! Halten Sie sich vor allem an die Wartungs-Intervalle für Rettungsinseln, Rettungswesten und Ihre Notsignale!

Die Bedeutung der Sailing Community für die Sicherheit beim Segeln

Jenseits der formellen Ausbildung gibt es dann noch die Segelgemeinschaft: Eine unschätzbare Ansammlung aus Erfahrungen und gegenseitiger Unterstützung. Neueinsteiger finden hier oft Anleitungen und Tipps von erfahrenen Seglern. Sie können von den Erfahrungen von denen profitieren, die „das alles schon einmal erlebt haben“.

Bücher, aber auch die digitalen Plattformen und Foren wimmeln von Wissensaustausch – Tipps, Wetterwarnungen und Best Practices. Viele Segler fühlen sich dazu verpflichtet, zusammenzustehen um die alte Tradition der Seeleute am Leben zu halten, die immer aufeinander achten.

Allerdings: Nur Ihre eigene Erfahrung führt zu Kompetenz! Scheine machen, Bücher lesen und sich am Steg unterhalten ist die eine Sache – dieses Wissen anzuwenden und stetig auf ein neues Niveau zu heben sowie auf Ihrem eigenen Boot in die Realität umzusetzen, ist das Entscheidende!

Zusammengefasst: Ist Segeln nun gefährlich, oder nicht? 

Bevor Sie ablegen und Ihre spannende Reise auf der eigenen Segelyacht antreten, beherzigen Sie diesen einen, wesentlichen Tipp: Vorbereitung und kontinuierliches Lernen sind entscheidend, um Risiken ganz praktisch zu minimieren! Der Unterschied zwischen einer ruhigen Reise und einer Notlage wird fast immer durch das persönliche Engagement von Skipper und Crew für die Sicherheit an Bord definiert. Moderne Technologie hat diesen Prozess zweifellos vereinfacht, mit Innovationen wie fortschrittlichen Navigationssystemen und Echtzeit-Wettervorhersagen. Der Faktor Mensch aber ist weiterhin buchstäblich „am Ruder“.

Als Werft arbeiten wir stetig daran, diesen technologischen Fortschritt durch verbesserte Funktionen und besseres Equipment in unsere Segelboote zu integrieren. Wir wollen Seglern etwas bieten, das über den Standard hinausgeht: Wie unsere SafetyCloud. Ein Alleskönner, Ihr umfassender, digitaler Begleiter. Dieses System steht als wachsamer Assistent bereit, sendet Echtzeit-Warnungen, archiviert Ihre Reisen präzise im elektronischen Logbuch, ermöglicht sofortigen Zugriff auf alle Handbücher der Yacht, hilft bei der Beschaffung von Ersatzteilen und gibt rechtzeitig Wartungserinnerungen. SafetyCloud ist Ihr digitaler Bootsmann an Bord, auf den Sie sich verlassen können.

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